Wintersonnenwende

Im Herbst haben die Bäume ihre Blätter verloren. Sie stehen nun nackt da. Still. Auf den ersten Blick irgendwie leblos. Aber ein Bauer, der Obstbäume in seinem Garten hat, weiß, dass diese Bäume neue Kraft für das kommende Frühjahr sammeln. Er wird nicht daran denken, die Bäume anzutreiben oder sie gar fällen zu wollen, weil sie kahl sind. Der Bauer hat Vertrauen in die Natur.
Anders bei vielen Menschen.
Alles ist mit den Vorbereitungen für Weihnachten beschäftigt.  Es entsteht Hektik. Schnell noch die Zutaten für das Festessen kaufen, schnell noch die letzten Geschenke besorgen, schnell noch die Wohnung putzen. Und in dem ganzen Trubel verliert der ein oder andere den Zugang zu sich selbst.
Dabei bietet uns gerade diese Zeit im Jahr eine besondere Gelegenheit, mit uns selbst in Kontakt zu kommen, Innenschau zu halten. Und damit zu regenerieren und neue Kraft zu schöpfen. Wie der Bauer mit den Obstbäumen können auch wir voller Vertrauen sein.

Morgen früh um 5:19 Uhr ist Wintersonnenwende. Wir erleben den kürzesten Tag und die längste Nacht des Jahres. Diesen Tag können wir feiern. Wir wissen, die Kraft der Sonne kommt zurück, die Tage werden wieder länger.
Wenn du magst, kannst du räuchern. Mit Salbei, Wacholder, Fichtenharz, Weihrauch.

Nimm dir heute einen Moment Zeit und setze dich warm eingepackt in einen dunklen Raum. Lausche in die Stille. Atme ruhig. Lass dich auf die Stille ein und tauche immer tiefer in dein unendliches, weites, weises Wesen. Spüre mit Gewissheit, dass etwas Neues beginnt. Was kannst du wahr nehmen? Welche Gedanken entstehen? Was hörst du? Welche Bilder entstehen vor deinem inneren Auge?

Manche Dinge wollen in der Dunkelheit bleiben. Du darfst sie loslassen. Und dann sind da deine Wünsche, deine Hoffnungen, deine Träume. Nimm sie mit und lass sie frei, damit sie in Erfüllung gehen können.

Schreibe mir gerne, was du erlebt hast.